Diese 8 Finanzkennzahlen sollten Start-Ups im Blick haben
Diese 8 Finanzkennzahlen sollten Start-Ups im Blick haben
Ein sinnvolles und korrektes Controlling bildet die Basis für Unternehmensentscheidungen und demnach für den Erfolg jedes Unternehmens. Wer stets den Überblick hat, kann nahende Probleme schnell erkennen, korrigierende Maßnahmen in die Wege leiten und dafür sorgen, dass das eigene Unternehmen erfolgreich wird.
Vielen jungen Start-Ups fällt es jedoch schwer, den Überblick über die eigenen Zahlen zu behalten.
Die Probleme sind dabei oft ähnlich:
Oftmals sind verschiedene IT- und Controlling-Systeme im Einsatz und die Zahlen müssen erst aus diesen zusammengetragen werden, um einen ganzheitlichen Überblick zu bekommen. Das kostet meist enorm viel Zeit.
Oder aber, das Controlling ist zu umfangreich aufgesetzt. Es werden Kennzahlen erfasst, die anfangs vielleicht noch gar keinen Sinn ergeben. Ein zu kompliziertes Controlling kann schnell frustrieren.
Häufig fehlt auch das grundlegende analytische Verständnis für die Auswertung der Kennzahlen und es werden falsche oder gar keine Rückschlüsse gezogen. Zahlen sind nur aussagekräftig, wenn sie in Relation gesehen werden und aus Ihnen Maßnahmen und Korrekturen resultieren.
Und das größte Problem ist, erst gar kein Controlling aufzusetzen und sich darauf zu verlassen, dass es schon irgendwie läuft.
Aber keine Sorge: We got your back! Wir sagen dir, welche Kennzahlen du unbedingt erheben solltest, wie du sie berechnest und was sie bedeuten.
1. Cashflow
Der Cashflow stellt kurz gesagt Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens gegenüber. Diese Kennzahl ist grundlegend und sollte in keinem Controlling-Dashboard fehlen.
Mit dem Cashflow wird der Geldfluss bei laufender Tätigkeit ermittelt und du erfährst, wie viel dein Unternehmen tatsächlich erwirtschaftet.
Es gibt unterschiedliche Methoden, um den Cashflow zu ermitteln. Die einfachste ist jedoch, die Differenz von Einnahmen und Ausgaben zu berechnen:
Einnahmen – Ausgaben = Cashflow
Ist der Cashflow positiv, erwirtschaftest du einen Überschuss.
Ist der Cashflow negativ, erwirtschaftest du entsprechend ein Defizit und ein Engpass an Liquidität droht.
2. Umsatzrentabilität
Die wohl wichtigste Kennzahl jedes Unternehmens ist die Umsatzrentabilität (auch: Umsatzrendite oder Return of Sales). Sie ist ein wichtiger Indikator für die Wirtschaftlichkeit deines Unternehmens.
Die Umsatzrentabilität berechnet sich folgendermaßen:
(Gewinn/Umsatz) x 100 = Umsatzrentabilität (in %)
Die Prozentzahl beschreibt den Anteil des Gewinns am gesamten Umsatz.
Was abstrakt klingt, lässt sich anhand eines Beispiels verdeutlichen:
Eine Umsatzrentabilität von 10% bedeutet, dass du mit jedem umgesetzten Euro einen Gewinn von 10 Cent erwirtschaftet hast. Steigt deine Umsatzrentabilität (vorausgesetzt der Verkaufspreis ist gleich geblieben) bedeutet das, dass dein Start-Up zunehmend produktiver arbeitet.
Doch wie sind die Zahlen nun einzuordnen?
Die Werte unterscheiden sich häufig von Branche zu Branche, aber eine Umsatzrentabilität von 5-6% kannst du für dein Start-Up als „gut“ einstufen, wobei dein Start-Up profitabler arbeitet, je höher der Prozentsatz ausfällt. Unter 5% sollte der Wert im Idealfall nicht liegen. Ist das der Fall, solltest du definitiv beginnen, Kosten einzusparen.
3. Runway
Der Runway ist eine zukunftsorientierte Kennzahl.
Sie sagt dir, wie lang dein Start-Up noch über finanzielle Mittel verfügt, bzw. wie viele Monate dein Startup noch überleben kann, wenn Einnahmen und Ausgaben unverändert bleiben.
Ein Beispiel:
Gibst du jeden Monat 10.000 € aus, hast aber nur noch 50.000 € auf dem Bankkonto und noch keine Einnahmen, beläuft sich dein Runway auf fünf Monate. Danach hast du kein Geld mehr übrig, um dein Start-Up weiter zu finanzieren.
Klar ist: Je länger der Runway, desto besser für dich und dein Start-Up.
Natürlich kannst du Maßnahmen ergreifen, um den Runway zu verlängern. So kannst du Einnahmen erzielen bzw. erhöhen, Ausgaben verringern oder aber du überzeugst Investoren und Kapitalgeber, um wieder liquide zu werden.
4. Bruttomarge
Die Berechnung der Bruttomarge darf ebenfalls nicht in deiner Kennzahlenübersicht fehlen. Sie beschreibt, wie effizient du dein Kapital - insbesondere im Produktionsprozess - einsetzt. Anders gesagt entspricht die Bruttomarge dem Gewinn deines Unternehmens vor der Versteuerung.
Die Bruttomarge berechnet sich wie folgt:
(Bruttogewinn/Ertrag) x 100 = Bruttomarge
Je höher die Prozentzahl, desto besser für dein Unternehmen. Denn dann nutzt du dein Geld in der (H)Erstellung deiner Produkte so effizient wie möglich.

5. Monthly Recurring Revenue (MRR)
Sofern dein Start-Up bereits Einnahmen erzielt, kannst du mit der MRR-Kennzahl den monatlich wiederkehrenden Umsatz berechnen, den du erwirtschaftest.
Besonders einfach lässt sich diese Zahl ermitteln, wenn du ein Abo-Modell deiner Produkte oder Dienstleistungen anbietest.
So einfach berechnest du den MRR:
Summe aller Einnahmen durch Abonnements = MRR
Je höher der Wert, desto besser für dein Start-Up.
Der MRR-Wert ist zudem ein guter Indikator für die Zufriedenheit deiner Kunden. Sinkt der Wert, springen vermehrt Kunden vom Abo ab, sind sie womöglich unzufrieden und du solltest der Sache auf den Grund gehen.
6. Customer Lifetime Value (CLV)
Sicher ist dir auch schon der CLV, der Customer Lifetime Value, untergekommen.
Den CLV kannst du so berechnen:
(Deckungsbeitrag x Wiederkaufsrate) x Kundenlebensdauer – Kundenakquisitionskosten = CLV
Dieser beschreibt den durchschnittlichen Umsatz, den du mit deinen aktiven Kunden generierst.
Grundsätzlich gilt: Je höher der Wert, desto besser. Mithilfe verschiedener Maßnahmen, wie Up- und Cross-Selling kannst du den Wert steigern. Auch die Zufriedenheit deiner Kunden zu steigern, damit sie dir umso länger treu bleiben, kann den CLV langfristig erhöhen.
Der Wert lässt aber auch Rückschlüsse auf die Akquisitionskosten zu. Je höher der Umsatz ist, den du mit Kunden machst, desto mehr Geld kannst du auch für die Akquisition neuer Kunden ausgeben.
7. Customer Acquisition Cost (CAC)
Was uns auch schon zur nächsten Kennzahl bringt: Den Akquisitionskosten pro Kunden. Dieser Wert besagt schlicht, wie viel dich die Gewinnung eines neuen Kunden im Durchschnitt kostet.
In diesen Wert fließen ausnahmslos alle Kosten aus Marketing und Vertrieb ein. Dazu gehören Gehälter der Mitarbeiter sowie Kosten für Werbemittel, Softwarelösungen und Werbung.
Und so berechnest du den Wert:
(Marketingkosten + Vertriebskosten) / Anzahl der gewonnenen Kunden = CAC
Wichtig ist bei diesem Wert, dass die Kosten der Akquisition nicht höher sind als der durchschnittliche Umsatz pro Kunde. Wenn dich ein Kunde mehr kostet, als er dir einbringt, läufst du mit Sicherheit ziemlich bald in die roten Zahlen.
8. Average Revenue per Account (ARPA)
Daher darf die Zahl im Dashboard nicht fehlen, die dir sagt, wie hoch der durchschnittliche Umsatz pro Kunde ist. Dieser ARPA-Wert hilft dir, die Profitabilität deines Unternehmens besser einzuordnen. Je höher der Wert, desto größer ist dein Wachstumspotential.
So berechnest du den ARPA-Wert:
Monthly Recurring Revenue/Anzahl der Kunden = ARPA
Hast du einzelne Kunden, die für viel Umsatz sorgen, kannst du den ARPA-Wert bereits durch wenige Neukunden steigern.
Fazit
Es ist wichtig, stets den Überblick über diese Kennzahlen zu behalten, damit du bessere Entscheidungen für dein Start-Up treffen kannst, die nicht nur auf vagem Bauchgefühl beruhen.
Mit diesen Zahlen fällt es dir leichter, nichts dem Zufall zu überlassen, dein Start-Up proaktiv aufzubauen und du musst keine Angst mehr vor unerwarteten Überraschungen haben.
Bonus: Insbesondere für die Auswertung des Cashflow ist es relevant, immer einen Überblick darüber zu haben, was auf deinen Bankkonten passiert. Wenn du bereits Salesforce einsetzt, kann millio dir helfen, mit nur einem Klick deine Bankkonten im Blick zu behalten.
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